Enstpannungs- und Snoezelraum für
Kinder und Familien
Konzeptentwicklung und
Projektverwirklichung
Mit der Kindergruppe
Franz von Hahn e. V. wurde zwischen 2009 und 2011 die
Konzeption eines Entspannungs- und Snoezelraumes entwicklt,
der nicht nur für den Kindergarten, sondern auch von Familien
im Sinne der Unterstützung von Selbsthilfe eigenständig
genutzt werden kann.
Anlass für die Einrichtung des Raumes war, das Thema
Entspannung und Ausruhen in der Kindergruppe mehr Raum zu geben.
Kinder erleben bereits im Kindergartenalter oft
Streßsituationen. Sie setzen sich mit anderen auseinander,
erleben Ängste oder wachsen in problembelasteten
Familienzusammenhängen auf. In unserer immer mehr durch Medien
geprägten Welt bedarf es spezielle Angebote, die Kindern
ermöglichen, sich wieder mehr auf sich selbst und ihren Körper
zu besinnen. Hierzu sollte ein spezieller Raum, ein
"Snoezelraum" geschaffen werden. Die Stiftung
Anstoss förderte das Vorhaben finanziell, so dass der Raum
bedarfsgerecht eingerichtet werden konnte.
Das Einzugsgebiet der Kindertagesstätte, die
Gießener Nordstadt, ist ein Gebiet mit besonders hohem Anteil an
erwerbslosen Menschen und Menschen in beengten
Wohnverhältnissen. Eltern nutzten daher z. B. an Wochenenden den
Garten für Geburtstagsfeiern, da ihre Wohnung hierfür zu klein
ist. Im Sinne der Ausweitung der Aktivitäten der
Kindertagesstätte im Sinne der Idee "Familienzentrum" wurde eine
Konzeption erstellt, die es ermöglicht, den herzurichtenden Raum
Eltern und Kindern aus der Kindergruppe auch außerhalb der
Öffnungszeiten zur Verfügung zu stellen. Insbesondere für
Familien in beengten Wohnverhältnissen (wie es in der Nordstadt
viele gibt) kann es zur Entlastung und Entspannung der
Familiensituation führen, wenn zum Beispiel am Wochenende ein
Elternteil mit den Kindern bei schlechten Wetterverhältnissen
für eine Stunde den Snoezelraum nutzen kann, und so in einer
angespannten Situation Entlastung schaffen kann. Ziel ist, damit
auch Problemsituationen in Familien zu entspannen, wenn Kinder
und Eltern die Räume der Kita auch über den normalen
Kita-Betrieb hinaus nutzen können.
Bei der Ausgestaltung des Raumes setzte sich ein
Team von Eltern in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen
zusammen. Auch die Kinder wurden in die Umwidmung des Raumes
einbezogen. Eltern brachten ihre Ideen und Kenntnisse ein,
nähten Kissen oder beschafften das Inventar. Die Eltern bekamen
so von Anfang an einen Bezug zu dem Raum und Anregungen, ihn zu
nutzen. Mit Hilfe der angeschafften Literatur und Tonträger
konnten sich Erzieherinnen und einige Eltern Informationen und
Anregungen in punkto Entspannungstechniken und Snoezelen
verschaffen. Es wurde ein Ordner mit Übungen, die sich in der
Praxis als geeignet und wertvoll erwiesen haben,
zusammengestellt, der von Eltern und Erzieherinnen fortlaufend
erweitert wird. Im Prozess der Umgestaltung des Raumes lernten
die Kinder Schritt für Schritt, den Raum nicht mehr zum Toben
und Herumtollen zu nutzen, sondern sich auf die neue Atmosphäre
Stück für Stück einzulassen und sie zu genießen.
Der Raum ist besonders geeignet,
Angebote für eine Kleingruppe oder einzelne Kinder zu
verwirklichen. Bereits Kinder im Kindergartenalter erleben
Stresssituationen und Unruhe, so dass ein Herausnehmen Einzelner
aus der Gruppe in Verbindung mit dem Entspannungsangebot im
Snoezelraum eine wertvolle Abwechslung sein kann. Hier kann eine
Erzieherin oder Praktikantin mit ein oder zwei Kindern gezielte
Entspannungsübungen machen, die auch verbunden sein können mit
Sinnensanregung, Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsschulung oder
Musikelementen. Die Kinder nehmen dieses Angebot – für das
natürlich eine gute personelle Besetzung am entsprechenden Tag
Voraussetzung ist – gerne und mit Freude an.
Im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe bietet das
Angebot Familien, die über wenig räumliche Ressourcen verfügen,
die Möglichkeit, eigeninitiativ Ressourcen und Räume zu nutzen
und hier Entspannung zu finden, Stress abzubauen oder auch
eigene Fähigkeiten zu entdecken. Es gibt ihnen die Möglichkeit,
die motorische und sensorische Förderung ihrer Kinder
eigenständig und kostenlos zu unterstützen. Probleme in Familien
könnten entlastet werden, wenn Kinder und Eltern die Räume der
Kita auch über den normalen Kita-Betrieb hinaus nutzen könnten.
Dieses Angebot soll nicht nur den Kita-Eltern und
Kindern, sondern auch anderen zur Verfügung stehen. Wir wollen
diese Möglichkeit und unser Erfahrungswissen gerne auch an
andere weitergeben. Um den Raum und sein Angebot vorzustellen,
wurde am 30. März 2011 eine offizielle Einweihung veranstaltet.
Hier hatten auch Kooperationspartner aus der Nordstadt,
wie zum Beispiel Nordstadtverein und umliegende Kitas
Gelegenheit, sich den Raum anzuschauen und über mögliche
Mit-Nutzungen Gespräche zu führen.
Das Projekt, das zu einem großen Teil mit Hilfe
von ehrenamtlichem Engegament umgesetzt wurde, bietet Familien
eine weitere Ressource und erweitert damit die sozialen
Strukturen für benachteiligte Familien in der Nordstadt in
Gießen.
Weitere
Kinderprojekte und -konzepte:
Projekt:
Farbkreisel und Schwungkritzel
Projekt: Mutige Mädchen
Projekt: Tierwände mit Kindern und
Erwerbslosen
Event: Wir malen uns unsere
Zukunft aus - Kindermalaktionen
Event: Graue Garage wird zur
Strandlandschaft
Konzepte: Konzeptbeispiele Franz von
Hahn und Science-Camp
Weitere
Informationen und Projekte zur Beteiligung im Stadtteil:
Projekt:
Wohnumfeldgestaltung im
Wetzlarer Westend
Projekt: Gesundheit für alle!
Gesundheitsförderung im Stadtteil
Fortbildung: Holzskulpturen zum Thema
Teamarbeit für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen im
Stadtteil
Integration
und Stadtteilarbeit (Themeninfo)
Beteiligung im Stadtteil
(Themeninfo)
www.bunte-projekte.de -
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