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Martina Bodenmüller

Diplom-Pädagogin
Gestaltungs-Sozialtherapeutin
wissenschaftliche Autorin

 

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Letzte Aktualisierung:
Mai 2018


Auf der Straße leben

Mädchen und junge Frauen ohne Wohnung

Zeichnung Mädchen im SchlafsackAuf der Straße leben heißt für Mädchen und Frauen, in einer existentiellen Notlage zu sein. Für die meisten ist das Straßenleben jedoch immer noch erträglicher als das, was sie in ihren Familien oder in Heimen vorher erlebt haben. Gerade Mädchen berichten oft davon, zu Hause massiv eingeschränkt und kontrolliert worden zu sein, viele haben sexuellen Mißbrauch oder körperliche und seelische Mißhandlungen erlebt, wurden völlig vernachlässigt oder schon früh mit altersunangemessenen Erwachsenenaufgaben überfordert. Der Schritt, das Elternhaus zu verlassen ist zunächst ein Akt der Befreiung aus destruktiven Strukturen. Insbesondere für Mädchen bedeutet die Flucht auf die Straße - die noch immer "männliches Terrain" ist - verstärkt Widerstand gegen elterliche und gesellschaftliche Normen. Mädchen und junge Frauen auf der Straße sind aber gleichzeitig der Stigmatisierung und Diskriminierung als "Straßenmädchen" ausgesetzt - von seiten der Szene, durch Passanten, aber auch durch die Jugendhilfe. Auch innerhalb der Szene erleben Mädchen nicht immer Solidarität, sondern auch Gewalt und Stigmatisierung. Anmache und sexuelle Gewalt durch Szenemitglieder haben die meisten schon erlebt.

Viele Mädchen haben bereits negative Erfahrungen mit Einrichtungen wie Jugendschutzstellen gemacht. Gerade wenn sie im Elternhaus Kontrolle und Einschränkung in extremer Form erlebt haben, sind sie meist nicht mehr bereit, solche Einrichtungen anzunehmen. Von seiten der Jugendhilfe werden die gewählten Überlebensstrategien ihnen als Fehlverhalten angelastet. "Ausstieg" aus der Szene wird oft gefordert, wenn sie Hilfe erhalten wollen. Auch die Angebote der Wohnungslosenhilfe bieten oft nicht das "Zuhause", was die Mädchen und Frauen suchen, und viele ziehen nach mehreren Enttäuschungen die Schlafplätze bei Bekannten oder in Parks den betreuten Angeboten vor.

Buchcover "Auf der Straße leben"In "Auf der Straße leben" habe ich wohnungslose Mädchen und junge Frauen befragt. In lebensgeschichtlichen Interviews erzählen die Betroffenen von ihrem Alltag, ihrem Leben, ihren Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen. Aus der Auswertung ergeben sich Ansätze für pädagogisches Handeln, das an den Bedürfnissen der Mädchen und jungen Frauen ansetzt und ihrer Lebenswelt gerecht wird.

Seit November 2000 ist die aktualisierte zweite Auflage von "Auf der Straße leben" im Handel - ergänzt durch aktuelle Entwicklungen und Handlungsanforderungen.

Martina Bodenmüller
Auf der Straße leben - Mädchen und junge Frauen ohne Wohnung
Lit-Verlag Münster, ISBN-Nummer: 3 - 8258 - 2668 - 6
168 Seiten, € 12,90



Weitere Informationen zu Wohnungslosigkeit, "Straßenkinder" und Streetwork finden Sie:

Auf dieser Seite:
Buch: Streetwork und Überlebenshilfen
Event: Aktion Traumhäuser
Wohnungslose Jugendliche und junge Erwachsene (Themeninfo)
Streetwork (Themeninfo)
meine weiteren Veröffentlichungen zum Thema

Auf anderen Seiten:
Bundearbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe: http://www.bag-wohnungslosenhilfe.de/
Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork / Mobile Jugendarbeit: http://www.bundesarbeitsgemeinschaft-streetwork-mobile-jugendarbeit.de/
Landesarbeitsgemeinschaften Streetwork / Mobile Jugendarbeit:
Nordrhein-Westfalen: http://www.streetmob-nrw.de/
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Bayern:http://www.streetwork-bayern.de/
Streetwork der Stadt Münster: Jahresberichte zum Download: http://www.muenster.de/stadt/jugendamt/jahresberichte.html
Treberhilfe Dresden: http://www.treberhilfe-dresden.de

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