Streetwork und Überlebenshilfen
Entwicklungsprozesse von Jugendlichen aus
Straßenszenen
Denen helfen, die ganz unten sind und scheinbar
kaum Chancen haben, aus der Szene, dem Bahnhofsmilieu, der
Drogenabhängigkeit oder Prostitution herauszukommen, das ist
Aufgabe von StreetworkerInnen. Doch wie kann ihre Hilfe
aussehen und mit welchen Erfolgen können sie rechnen? Zusammen
mit Georg Piepel, der mit mir lange Jahre in Münster als
Streetworker gearbeitet hat, habe ich biographische Interviews
mit ehemals wohnungslosen Jugendlichen, sogenannten
Straßenkindern, geführt und außerdem fast 400 biographischen
Verläufe von Straßenkarrieren statistisch ausgewertet.
Denn
nicht nur unsere langjährigen Erfahrungen aus der
Straßensozialarbeit mit wohnungslosen Mädchen und Jungen
zeigen, dass die Straßenexistenz kein "Endpunkt" einer
Karriere ist, sondern eine Station, eine Lebenssituation in
einer existentiellen Notlage, aus der viele Mädchen und Jungen
wieder herausfinden. Dies ist jedoch selten ein gradliniger,
zielgerichteter "Ausstieg aus der Szene", wie er so oft von
Seiten der Eltern oder Jugendhilfe gefordert wird, sondern -
wie die Praxis zeigt - meist eher ein langsamer Prozeß des
Hinauswachsens mit Höhen, Tiefen, Rückschlägen und
Stabilisierungsphasen.
Wie sehen solche
Prozesse des "Hinauswachsens" aus Wohnungslosigkeit,
Straßenexistenz oder Drogenabhängigkeit aus?
Welche Faktoren sind in diesen Prozessen förderlich bzw.
hinderlich?
Wie können hilfreiche Ressourcen für die Jugendlichen und
jungen Erwachsenen aussehen?
Welche Rolle spielen die Jugendhilfe und die Sozialhilfe, und
was brauchen die Mädchen und Jungen?
Im
Mittelpunkt unserer Analyse steht dabei, welche Faktoren und
Ressourcen an diesen Prozessen des Herauswachsens aus der
Szene beteiligt sind und wie sie zugänglich gemacht und besser
genutzt werden könnten. Angebote wie Streetwork und
Überlebenshilfe können dabei eine große Unterstützung sein -
wie sie gestaltet sein sollten, damit die Jugendlichen sie
annehmen, wird erörtert. Dabei werden aber nicht nur die
Angebote des Hilfesystems, sondern auch die Bedeutung von
Beziehungen, Szenestrukturen, Arbeitssituation und vielen
anderen Einflüssen unter die Lupe genommen.
Martina
Bodenmüller / Georg Piepel
Streetwork und Überlebenshilfen
Entwicklungsprozesse von Jugendlichen aus Straßenszenen
Beltz-Verlag,
Weinheim, Berlin, Basel
356 Seiten, € 22,90
ISBN 3-407-55892-9
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Rezension: von Monica Wunsch bei www.socialnet.de
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Mädchen und junge Frauen ohne Wohnung
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Streetwork der Stadt Münster: Jahresberichte zum Download: http://www.muenster.de/stadt/jugendamt/jahresberichte.html
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